Der Bundestag, Open Source und Social Networking
Jetzt habe ich alles gesehen. Heute habe ich zufälligerweise entdeckt, daß die deutsche Demokratie auf einer Open-Source-Basis steht. Also, nicht ganz, denn sonst würde ich in Angela Merkels Quellcode ein bisschen herumsuchen und versuchen, die Bugs in ihrer Menschenfreundlichkeitssubroutine zu entfernen. Aber immerhin werden öffentliche Petitionen mittels quasi Open-Source-Software gesammelt, bearbeitet und kommentiert. Da staune ich. Leider ist die dafür verwendete Software, Simple Machines, kein orthodoxes Open-Source-Projekt, aber doch quelloffen und kostenlos.
Ganz zufällig war diese Entdeckung nicht. Ich habe in Twitter ein Tweet vom deutschen Bibliothekar Edlef, den ich seit Jahren aber nur virtuell ‘kenne’, gesehen, wo er einen Blogpost “Petition Reloaded” verlinkt hat. Er hatte eigentlich wiederum den Link von einem anderen Twitterer. Also, ich habe den Link geclickt, den Post hier gelesen und dadurch den Link auf die obengenannte Bundestagsseite gefunden. Alles interessante Lektüre, und mittels dieser Technologien ganz schnell und einfach. Web 2.0 wird oft heutzutage belächelt, aber es hat was.
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“Für die Studenten meiner Lehrveranstaltungen an der Fakultät Medien, HTWK-Leipzig.” Ich erdreiste mich einfach mal, hier trotzdem mitzulesen und hier und da zu kommentieren… 😉
“Menschenfreundlichkeitssubroutine” wird sofort in meinen Sprachschatz (wenn man dieses mashed up Verbalungetüm überhaupt so nennen darf) übernommen… man merkt, dass Sie schon mehrere Jahrzehnte in der deutschen Sprache weilen, Komposita sind doch eine sehr feine Sache.
Soso, Simple Machine heißt diese Quasi-OSS also? Ich frage mich gerade, ob ich dieses simple Maschinchen, den Server oder die vermutlich mutwillig niedrig gehaltenen Datendurchsatzschranken der e-petitionen verdammen soll. Aber es hat ja dann doch zu einer ansehnlichen Zahl und – oh Wunder, endlich! – zu einer Stellungnahme von Fr. von der Leyen gebracht… schon gelesen? –> http://www.spreeblick.com/2009/05/14/post-von-frau-von-der-leyen/
Ach ja, alle sind hier doch herzlich willkommen. Die Seite muß ich nur ändern.
Freut mich, daß ich Ihren Wortschatz um ein Wort bereichern konnte. Mir fiel es einfach ein. Wie so ein Mensch Spitzenpolitikerin wird, bleibt mir ein Rätsel.
Tja, diese Geschichte mit den DNS-Sperren ist nicht schön. Wie der Spreeblick-Blogger, finde ich aus das Wort “derzeit” im Brief von Frau von der Leyen äußerst bemerkenswert. Häßliche Politik ist es, wenn die Parteien sich sowas in einem Wahljahr ausdenken: wir tun es doch für die Kinder! Das durchschaut man ohne viel Mühe.